Es zieht uns wieder ans Meer. Dieses Mal auf die kleine, in der Andamanensee liegende, Insel Ko Muk. Sie hat mit 5 km vertikal und 4 km horizontal zum sorgfältigen Erkunden genau die richtige Größe.
Fahrtag zur Insel
An einem Reisetag, bei dem wir viele Kilometer (heute 900) zurücklegen und dabei auf viele verschiedene Verkehrsmittel (heute 7) angewiesen sind, ist uns immer etwas mulmig zumute. So beginnt unser Tag morgens um 5 Uhr zu Fuß aus der Innenstadt von Ayutthaya bis zum Flussufer. Die Fährfrau ist schon wach und bringt uns für 10 Baht (27 Cent) ans andere Ufer. Hier ist gleich der Bahnhof. Leider verstehen wir die thailändischen Ansagen nicht und sehen unseren Zug vor der Nase abfahren. Ist aber kein Problem, der Stationsführer murmelt schnell etwas in sein Funkgerät und lässt den ganzen Zug nochmal für uns anhalten – ขอบคุณมาก! Khopkhun kha!
Nach einer Stunde Fahrt hält die Bahn praktischerweise direkt am Bangkoker Flughafen Don Mueang. Von hier aus fliegen wir regional nach Trang. Trotz Verspätung wartet dort schon ein Taxifahrer am Ausgang und hält unsere Namen hoch. Anscheinend möchte außer uns niemand zur Inselfähre, denn wir hatten eigentlich eine Busfahrt gebucht. Auto mit Chauffeur auch mal schön. Gerade angekommen am Khuan Tung Ku Pier und schon sitzen wir in einem schönen Holzboot als einzige Passagiere auf dem Weg zur Insel Koh Muk (80 km nördlich von Malaysia). Sobald wir an der autofreien Insel am Steg angelegen, werden wir an eine Moped-Fahrerin mit Beiwagen übergeben, die uns zu unserem bunten Holz-Bungalow direkt am Charlie Beach bringt. Das Alles ging wie am Schnürchen, ein Service, der seinesgleichen sucht!
Der schöne Strand
Angekommen am Haad Farang oder auch Charlie Beach ist der erste Eindruck, als würden wir uns in einer paradiesischen Filmkulisse wiederfinden. Ein wunderschöner Strand umrahmt von schroffen Karstfelsen und rundherum kleine Inselchen in Sichtweite. Zwei Bars und ein Restaurant direkt im Fels und ein paar Food-Stalls mit Liegen und Sonnenschirmen am Strand.
Ein gewisser Hippie-Charme blitzt noch hier und da durch, allerdings nicht mehr bei den Preisen. Hippie ist mittlerweile Luxus. An der Westküste gelegen, können wir hier sehr oft wunderschön die Sonne untergehen sehen.
Im Dschungel
Vor allem wenn es dunkel ist, hören wir die Geräusche des Dschungels:
- Das Grundzirpsen der Zikaden, was ab und an ohrenbetäubend laut anschwillt und ebenso plötzlich wieder verstummt.
- Das „Uh, uh, uh“ der Affen
- Das extrem laute „Drrrr, to keh, to keh, to keh, öööh“ des nachtaktiven Tokeh-Geckos aus unserer Bungalowwand
- Das „Räääh“ der Nashornvögel
- Das sehr laute immer höher ansteigende „Ko-el, ko-el, ko-el“ des indischen Koel Kuckucks
- Von den vielen anderen exotischen Vogelstimmen mal ganz abgesehen
Rund um die Insel
Die Insel hat genau die richtige Größe, um sie einmal aussen herum per Paddelboot zu umrunden. Vom Familienbetrieb unserer Gastgeber, können wir hierfür ein Kajak leihen.
Auf dem Weg sehen wir springende Fischschwärme, die von Raubfischen gejagt werden, einen großen gepunkteten Rochen vorbei schwimmen, hohe Felsenklippen mit mehreren Höhleneingängen, zwei Secret Beaches, graue Affenfamilien im grauen Felshang, den Fischerhafen mit den Longtail-Holzbooten und die langen Sandstrände beim Village.
Über die Insel, zu Fuß
Auf dieser Insel gibt es auch begehbare Dschungelpfade, die über die ganze Insel führen. Bei unserer Wanderung auf die Anhöhe inmitten der Insel, gelangen wir zu einem spektakulären Aussichtspunkt. Weiter führt uns der Weg zu einem einsamen Strand Ao Lo Dang sowie zum Hafen, Dorf und Hauptstrand Haad Sivalai bei Ebbe.
Die Smaragd-Höhle
Mit Kajaks paddeln wir entlang der Steilküste und kommen so zum Eingang der Morakot-Höhle. Um zur Lagune zu gelangen, müssen wir 80 Meter durch einen stockdunklen S-förmig gewundenen Höhlengang hindurch schwimmen.
Hierfür warten wir die Ebbe gegen Abend ab, da die Höhle sonst zu sehr vom Meerwasser vollgelaufen wäre. Wir haben Glück, denn wir sind ganz allein bei dem beliebten Ausflugsziel.
Mit Stirnlampe und Fotoapparat gerüstet, erreichen wir schwimmend die große runde Himmelsöffnung im Fels, wo sich auch ein kleiner Strand befindet und, Gerüchten zufolge, einst als Piratenversteck gedient hat.
Im Höhleneingang schimmert das Licht smaragdgrün reflektierend vom Wasser, bevor es dann komplett dunkel wird.
Ausklang
An unserem letzten Abend auf Ko Muk dürfen wir noch zum krönenden Abschluss einem sehr ungewöhnlichen Wetterphänomen beiwohnen. Ein spektakulärer Sonnenuntergang mit blau orangefarbenen Strahlen. Vielen Dank, es ist wirklich traumhaft hier!
Toll!!!🥰