Inselhopping im Golf von Thailand

Mit je einem Handgepäck, per U- und S-Bahnen, Flugzeugen, Bus und Autofähre erreichen wir nach kurzweiligen 29 Stunden unsere landestypische Stelzenhaus-Unterkunft auf der Insel Ko Chang in Thailand.

Ko Chang

Ko Chang (bei Trat) nicht zu verwechseln mit Ko Chang (bei Ranong) ist die Größte der 50 Inseln, des südöstlich von Bangkok gelegenen, Insel-Archipels.

Die Westküste

Ein glasklares türkisfarbenes warmes Meer wie aus dem Bilderbuch lädt uns zum Baden ein. Wir schauen uns ein paar der Hauptstrände an der Westküste an, den Lonely Beach, Kai Bae Beach, Chai Chet Beach und den White Sand Beach.

Hier finden wir überall ein entspanntes Plätzchen auf feinem Sandstrand unter schattenspendenden Kokospalmen, schachtelhalmartigen Kasuarinen oder auch mal einem riesigen Ficus. Trotz Hauptsaison sind die Strände so weitläufig, dass wir sehr oft das glücklich machende einsame-Insel-Feeling empfinden können. Am besten gefällt uns der nördliche Teil des White Sand Beaches mit seinen an den Fels gebauten, alternativen buntbemalten entzückenden Hippie-Resorts aus Pionierzeiten und seinen lässigen Strandrestaurants, wo wir auch unser erstes Curry bekommen.

Der Hauptteil der Insel besteht aus dschungelbewaldeter Berglandschaft, in die man nur an wenigen Stellen zu einigen Wasserfällen hinein wandern kann. Dabei kann es passieren einer Horde Makaken oder auch mal einem Elefanten zu begegnen.

Um weitere Strecken zurück zu legen, klettern wir auf die Ladefläche der weiß-blauen Songthaews (Taxi-Pickups) natürlich nicht ohne Preisverhandlung, um die einzige teilweise sehr bergige Hauptstraße der Insel rauf und runter zu fahren.

Interessanterweise hat Thailand, als erstes asiatisches Land, seit einem halben Jahr, Cannabis zu verkaufen legalisiert. Überall finden sich kleine neue Coffeeshops auf der Insel und ab und an wehen auch entsprechende Rauchschwaden in unsere Richtung.

Vom chinesischen Neujahrsfest haben wir dieses Mal nicht so viel mitbekommen, außer ein paar Böller-Knallereien und Opfergaben an die Ahnen, wie Schweinsgesicht mit Allerlei an Räucherstäbchen. „Ist halt chinesisch“ kommentierte die Frau vom Nudelrestaurant etwas unbeteiligt auf unser „Happy New Year!“.

Einen fahlen Nachgeschmack bietet leider auch hier auf der Insel zu oft das Bild des älteren wohlbeleibten Farangs mit junger thailändischer Gefährtin und der vielen Rotlicht-Etablissements.

Südküste

Ganz im Süden der Insel beziehen wir in Klong Kloi eine weitere Station. Hier ist alles wie in einem Minidorf im Radius von 50 Metern fußläufig erreichbar, der Minimart, die Frühstückscafés, Restaurants und Bars, sowie der Strand und das Meer, welches wir auch hier ausgiebig genießen können.

Die Ausflüge zum Wasserfall, zum „Geisterschiff“ (eine Hotelruine in Form eines Schiffs) und der Dschungelpfad zum Secret Beach und Mangrovenwald müssen leider ausfallen, da der Zugang versperrt ist. Im nach hinein vielleicht auch ganz gut so, da der Wasserfall in der Trockenzeit sowieso kein Wasser führt und der Weg durch den Dschungel zu krass ist ohne local Guide und Handyempfang, erklärt uns unser Gastwirt.

Nicht weit entfernt befindet sich der Bang Bao Pier. Der 400 Meter lange Steg ist zur Hälfte überdacht und es gehen rechts und links davon Snack- und Souvenirläden, Fischrestaurants, Tauchbasen und sogar individuelle Unterkünfte ab. Über die zweite Hälfte des Piers gelangt man zu den bunt bemalten hölzernen Schiffen und dem Leuchtturm, allerdings nur bei Ebbe, sonst steht er unter Wasser.

Bei der jungen Frau am Ortseingang von Klong Kloi buchen wir eine Überfahrt zur Insel Ko Mak. „Seid um halb 9 Uhr am Strand, dann holt euch ein kleines Boot ab und bringt euch zum Wooden Boat, das um 9 Uhr nach Ko Mak ablegt.“ Als dann gegen 9 Uhr morgens immer noch kein Bootstransfer in Sicht ist, fürchten wir, dass die Fahrt wohl ohne uns geht. Aber dann stand auch schon die Frau vom Reisebüro parat, die übrigens auch noch Laundry, Getränkeverkauf und Paddelbootsverleih im Angebot hat, herzt uns beruhigend und versichert uns, dass das Schiff nicht ohne uns ablegen wird.

So geschieht es dann auch. Wir genießen die Schiffsfahrt zu unserem nächsten Inselziel, vorbei an bewohnten und unbewohnten kleineren Inselchen.

Inseln soweit das Auge reicht

Ko Mak

Auch die kleine Insel Ko Mak bietet wunderbares türkisfarbenes Meer, jedoch sind Strandspaziergänge eher nur bei Ebbe möglich. Dadurch dass hier keine Autofähren anlegen, ist das Inselleben deutlich entschleunigt.

Auch wenn es abends relativ früh dunkel wird, ist ein Gang zu dem entlegenen Restaurant mit der eigens zubereiteten Curry-Paste ein Muss. Gefahr droht lediglich am Wegesrand von giftigen Schlangen, Tausendfüsslern, Skorpionen und herabfallenden Kokosnüssen.

Die Insel ist zu groß, um sie an einem Tag fußläufig zu umrunden, aber für eine Fahrradtour zur Erkundung ideal. So fahren wir durch hauptsächlich Kautschuk- aber auch Palm- und Bananenplantagen, entdecken auch entlegenste Strände und Panoramen und finden leckere frisch zubereitete Ananas- und Mango-Smoothies und Chicken Wings am Straßenrand.

Ko Kut

Wieder in einem Wooden Boat sitzend, um zur nächsten größeren Insel Ko Kut zu hoppen, gestaltet sich die Überfahrt diesmal etwas abenteuerlicher, denn die See ist rau und meterhohe Wellen schaukeln das Schiff ordentlich durch. Da ist dann das Ankommen am paradiesischen Ufer um so schöner.

Ko Kut wirkt im Vergleich zu Ko Chang noch wesentlich ursprünglicher. Auch hier kommt keine Autofähre hin. Wir sind zentral und günstig in einem Stelzenhaus über einem großen Fischteich untergebracht und können zu Fuß gut die Umgebung erkunden. Mopeds, die gängigen Verkehrsmittel, werden auch hier überall zum Mieten angeboten. Da wir aber bereits ein paar Unfälle auf Ko Chang mit Touristen gesehen haben und da sich alle für uns interessanten Locations nicht weit weg befinden, benötigen wir auch keins.

Wir testen die Strände in der Nähe aus und finden schnell unseren Favoriten. Hier entdecken wir zahllose bunte Fische beim Schnorcheln und es bietet sich ein wunderschöner Sonnenuntergang.

Auf dieser Insel sind nun endlich auch kleinere Ausflüge möglich. Zum Wasserfall brechen wir früh auf, um das Naturschauspiel entspannt genießen zu können, Wir tauchen unsere Füße ins Wasser und sogleich nehmen viele kleine Fischchen die Arbeit auf, an unserer Haut zu knabbern. Etwas später verwandelt sich der kleine See schließlich in eine große laute Menschen-Plansche. Zeit sich auf den Weg oberhalb des Wasserfalls zu machen, denn hier hin verläuft sich niemand. Dort werden wir von Schmetterlingen aller Größen und Couleur und roten Libellen empfangen.

Zurück vom Wasserfall kommend gibt es für uns, bei einem Stop an einem Strassenlokal mit Blick auf die Mangroven, Sticky Rice mit Mango und Kokosnusseis mit gerösteten Erdnüssen. Ein absolutes Highlight! Den Mangrovenwald untersuchen wir schließlich noch genauer per Paddelboot.

Eher zufällig finden wir auch in der Nähe den Eingang zu einem schönen und lehrreichen Nature Trail durch den Dschungel. Dieser führt uns überraschenderweise zu einem Ehrenmal des letzten Königs auf einem Felsvorsprung in Form eines Schiffbugs.

Um wieder ans Festland zu gelangen legen wir am Ban Ao Salad Pier ab, wo sich auch eines der Pfahlbaudörfer befindet, deren Anwohner zumeist vom Fischfang leben.

Unbedingt erwähnenswert ist der gut organisierte Boots- und Bustransfer zu und zwischen den Inseln. Das Servicepersonal achtet sehr darauf, dass alle mitkommen und auch dahin gebracht werden, wo sie hin wollen.

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