Hội An

Die Innenstadt von Hội An ist wirklich ausserordentlich entzückend. Die Altstadt des in Zentralvietnam liegende Küstenörtchen wurde als Einzige vom Vietnamkrieg verschont. Morgens und am Nachmittag bis in die Nacht ist das Alte Viertel für motorisierte Fahrzeuge gesperrt. Wir können hier also entspannt am Flussufer und durch wunderschöne lampionbehangene Gässchen voller historischen Häuschen spazieren. Wenn man sich die vielen Touristen und Souvenirshops mal wegdeckt, ist es wirklich das romantische Hafenörtchen aus dem Bilderbuch.

Wir haben eine angenehme Unterkunft mit super Frühstücksauswahl und WiFi, die ruhig, aber nicht weit von Stadtzentrum und Strand, gelegen ist. Ideal auch, wenn man ab und zu etwas arbeiten möchte.

Auch das Neujahrsfest (Tết) steht vor der Tür. Es sind Tết-Ferien, alle Zugverbindungen sind ausgebucht, da viele zu ihren Verwandten reisen. Viele Gründe also in Hội An etwas länger zu verweilen.

Tết Nguyên Đán (16.02.-18.02.2018)

Wir hatten über das vietnamesische Neujahrsfest im Reiseführer gelesen, aber noch keine genaue Vorstellung davon wie Tết gefeiert wird. In den letzten 1-2 Wochen konnten wir gewisse Vorbereitungen wahrnehmen. Die Innenhöfe der Häuser werden mit Blumen geschmückt, am häufigsten sehen wir Mandarinenbäumchen. Die Assoziation zu Weihnachten kommt einem da in den Sinn. Die Häuser werden geputzt, repariert und neu gestrichen. Für die Ahnen verbrennt man Papiergeld und andere nützliche Dinge, wie Papierhandys und Papierbekleidung, die man im Jenseits benötigen könnte. Auch wird frisch zubereitetes Essen, Obst, Gebäck, Süßigkeiten, Kaffee, Bier und Zigaretten den Ahnen als Opfer gebracht.

Heute ist Freitag der 16.02.18, erster Tag der drei Festtage. In unserem Hotel scheint alles wie immer, außer das hier der größte und schönste Mandarinenbaum steht, den wir gesehen haben. Viele Geschäfte und Restaurants haben während der Tết-Ferien geschlossen. Wir machen uns hungrig auf den Weg, dachten, dass wir höchstwahrscheinlich nur etwas in den Touristenlokalen zu essen bekommen und wurden prompt an einer großen Kreuzung in eine gut gefüllte Open Air Garküche hinein gewunken. Es gibt BBQ-Hühnchenspieße auf den winzigen Plastikstühlchen und Tischchen. Das Fleisch wickelt man mit Salat und Kräutern in ein Reispapier, zieht den Holz-Spieß heraus und tunkt es in eine dunkle süß-herzhafte Soße. Köstlich!

Auf dem Nachhauseweg hören wir Mönchsgesang aus einer Pagode. Neugierig gehen wir hinein und werden eingeladen der Zeremonie beizuwohnen. Nachdem die Mönche ihre Gebete beendet hatten, gibt es Geschenktüten für alle, mit Geld, Armbändern und Andachtsbildchen, auch für uns! Helen bekommt zwei Armbändchen, die im neuen Jahr Glück und Geld versprechen. Eins davon leuchtet Neongelb im Dunkeln. Nicole bekommt ein Holzkugeln-Armband, welches auch für ein glückliches Jahr steht (Das mit dem Geld wird ja auch überbewertet). Vor dem Tempel entfacht ein Feuerwerk, im Hintergrund erklingt dabei Happy New Year von Abba. Im Anschluss findet eine Lotterie statt bei der die Zahlen auf den gezogenen Kugeln pop-singend vorgetragen werden, während kleine Mädchen rhythmisch dazu schunkeln. Eine tolle Show. Eine liebe Frau erklärt uns alles und zeigt uns auch wie man richtig zu Buddha, Lady Buddha (Göttin der Gnade) und den Schutzheiligen betet. Wir sind bewegt von soviel Herzlichkeit und gehen beseelt nach Hause.

Zufällig begegnen wir der Frau mit Namen Ny am folgenden Tag wieder. Ny ist die Köchin für die Mönche des Tempels und lädt uns sogleich für den nächsten Tag zu unserer neuen Lieblingspagode zum Tempelessen ein. Das Essen schmeckt fantastisch. Es gibt viele unterschiedliche Gerichte, alle vegetarisch und mit Biogemüse aus dem eigenen Tempelgarten. So ein Mönchsleben in so einer hübschen Anlage und so tollem Essen ist nicht das Schlechteste.

Die Umgebung

Neben der Innenstadt, laden auch zwei schöne Strände und viele landschaftlich reizvolle Inselchen und Halbinseln zum Erkunden ein. An unseren Spaziergängen und Fahrradtouren außerhalb des Stadtzentrums haben wir viel Freude.

Und Ausserdem

In Hội An kann man sich günstig Bekleidung schneidern lassen. Am besten man bringt etwas passendes mit und lässt es in kurzer Zeit in ausgewählten Stoffen kopieren. Das gilt sogar für Bikinis.

Das Wasserpuppentheater, die Musik- und Tanzvorführungen, das Folkloremuseum und die für die Öffentlichkeit zugänglichen historischen Wohnhäuser und chinesische Versammlungshäuser geben Einblicke in die traditionelle Kultur.

40 Kilometer westlich entfernt befindet sich die Weltkulturerbe-Stätte Mỹ Sơn, eine aus dem 2. und 3. Jahrhundert stammende Tempelanlage aus der Cham-Kultur.

Eine Autostunde nordwestlich entfernt, befindet sich in den Bergen eine weitere etwas bizarre Sehenswürdigkeit, die sehr beliebt ist bei asiatischen Touristen, Ba Na Hills. Ursprünglich von der französischen Kolonialmacht erbautes Erholungsgebiet auf der Spitze des Gebirges, ist jetzt ein Art französische Dorf-Attrappe mit integriertem unterirdischem Freizeitpark, Hotels, einer Pagode und weiteren kitschigen Gartenanlagen. Größte Attraktion hierbei ist allerdings, die von Österreichern gebaute Seilbahn dorthin, welche gleich zwei Guiness-Weltrekorde wegen Länge und zu überwindenden Höhenmetern innehat.

Essen

Auch hier gibt es spezielle Hội An Gerichte, die wir ausgiebig gekostet haben. Unser besonders atmospärisches Highlight war das Essen an den Essensständen in der Markthalle.

Wer nach Vietnam reist, muss in Hội An unbedingt Station machen.

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